Künstler: Flavin, Dan

* 1933 Jamaica - † 1996 New York

Biografie

Geboren: 1933 in Jamaica/N.Y.. Gestorben: 1996 in Riverhead/N.Y.. Konzept- und Lichtkünstler. 1956 Studium an der New School for Social Research. 1957-59 Kunstgeschichte an der Columbia University, New York. 1961 erste Einzelausstellung in New York. Nach abstrakten Bildern führte Flavin 1961 zum ersten Mal Licht in seine Arbeit ein, indem er Glühbirnen in bemalte Holzkisten ("Icons", 1961) installierte. Der Durchbruch zu einem streng minimalistischen Konzept gelang ihm mit der revolutionären, Brancusi gewidmeten Arbeit "Diagonal of May 25" von 1963, einer 2,4 m langen Leuchtstoffröhre mit gelbem Licht, die in einem 45-Grad-Winkel an der Wand befestigt wurde. Ähnlich wie die Säule Brancusis durch die Wiederholung identischer Segmente Endlosigkeit suggeriert, hebt das in den Raum strahlende Licht die Materialität des Leuchtkörpers auf. Ab 1963 arbeitete Flavin ausschließlich mit genormten Leuchtstoffröhren in verschiedenfarbigem Licht, die er in unterschiedlichen Raumsituationen installierte. Trotz größtmöglicher Reduktion der formalen Mittel, Verwendung von Industrieartikeln und Einsatz modularer Strukturen schloß Flavin transzendentale und mythologische Interpretationen, die traditionell mit dem Verströmen von Licht verbunden werden, nicht aus. Ab Mitte der 60er Jahre markierte er vorgegebene Raumsituationen, etwa Fußboden- oder Deckenkanten, mit Lichtbändern oder überstrahlte Flächen und Ecken durch Licht. Dadurch wurde die Raumwirkung verändert und die Wahrnehmung irritiert. 1977 verließ Flavin den Galeriekontext und schuf in der Folge verschiedene Neoninstallationen an Gebäuden, wie z.B. 1992 im Guggenheim Museum New York und 1996 für die Außenfassade des Hamburger Bahnhofs - Museum für Gegenwartskunst, Berlin.